Der Klimawandel und die Gebäude

Die schweizerische Statistik der Treibhausgase weist es nach: Nach wie vor wird fast ein Viertel aller CO2-Emissionen durch die Beheizung der Gebäude verursacht. Zwar ist dieser Anteil seit einigen Jahren dank den ergriffenen politischen Massnahmen am Sinken, trotzdem bleibt noch ein weiter Weg zu gehen. Bezüglich der Neubauten kann man heute feststellen, dass die meisten klimatauglich unterwegs sind. Die gültigen Regeln schreiben vor, dass neue Gebäude effizient gebaut werden und bei den Heizungen ist die CO2-freie Wärmepumpe heute das Mittel der Wahl. Die grosse Herausforderung ist der Gebäudebestand.

img-2-blog-swisscleantech.jpgimg-1-blog-swisscleantech.jpg

 

Klimaschutz als Chance und Herausforderung

Hauseigentümer*innen sind daher heute herausgefordert: Einesteils wollen immer mehr Menschen ihren Anteil zum Klimaschutz beitragen. Dies gilt für Eigennutzer*innen genauso sehr wie für Vermieter*innen und für Mietende. Wer sein Gebäude klimatauglich umbaut, macht es fit und sichert damit langfristig den Werterhalt des Gebäudes. Andererseits stellen Projekte, die Gebäude klimatauglich machen wollen, die Eigentümerschaft vor einige Herausforderungen. Es geht dabei nicht nur darum, die möglichen und geeigneten Massnahmen auszuwählen und optimal miteinander zu kombinieren. Genauso sehr gilt es, die Massnahmen zu finanzieren und – falls es sich um eine Mietliegenschaft handelt – die Kosten in einer fairen Art und Weise an die Mietenden weiterzugeben.

Finanzierung

Was die Finanzierung anbelangt, denken sich aktuell wohl viele, es wäre in der Vergangenheit gut gewesen in die Effizienz des Gebäudes zu investieren. Die zukünftigen Energiepreise vorauszusehen, das kann niemand. Investitionen in die Energieeffizienz helfen darum nicht nur dem Klimaschutz, sie sind auch eine Versicherung gegen steigende Energiekosten. Aber bereits vor der Ukraine-Krise war klar: die Umsetzung eines guten Energiekonzeptes ist über die Lebensdauer der Massnahmen kostenneutral. Was an Investitionen notwendig ist, zahlt sich über die Energieeinsparungen zurück. Eine Hürde ist jedoch nicht selten, die notwendigen Investitionsmittel bereitzustellen. swisscleantech arbeitet deshalb mit der Hochschule Luzern an einem Konzept, welches mithilfe von staatlichen Bürgschaften Hauseigentümer*innen einen günstigen Kredit zur Verfügung stellen soll. 
www.swisscleantech.ch

Komplexität fordert Vertrauen

Bleibt die Komplexität der Projekte. Hier spielt die Wahl der richtigen Fachleute eine besonders grosse Rolle. Zwar ist jedes Gebäude in sich selbst speziell. Gut ausgebildete Fachleute sind aber in der Lage, aus der Serie der möglichen Massnahmen eine optimale Kombination zusammenzustellen und den Eigentümer*innen vorzuschlagen. Wichtige, gute Anlaufstellen sind da oft die kommunalen Energieberatungsstellen. Bei der Umsetzung bietet sich die Zusammenarbeit mit Handwerkernetzwerken an, welche in der Lage sind, sämtliche notwendigen Massnahmen aus einem Guss heraus umzusetzen. Der grosse Vorteil für die Hauseigentümer*innen: viele anstrengende und komplizierte Koordinationsmassnahmen bleiben ihnen erspart. Letztlich ist die Situation gar nicht so viel anders als beim Auto: niemand von uns weiss, wie genau der Motor funktioniert, aber wir vertrauen unserem Mechaniker, dass er unser Gerät so wartet, dass wir sicher von A nach B kommen. Eine solche Vertrauensbasis muss man auch zum Handwerker aufbauen, der das eigene Gebäude in Schuss bringt.

Christian-Zeyer.jpg
Dr. Christian Zeyer
Geschäftsführer swisscleantech

Nach 15 Jahren Erfahrung in Textilindustrie, Chemischer Industrie, Immobilienentwicklung und Energieberatung hat Herr Dr. Christian Zeyer 2009 geholfen, den Wirtschaftsverband swisscleantech zu gründen. Seit Anfang 2015 leitet er die Geschäftsstelle des Verbandes in Zürich.