Grüner Wasserstoff für Privathaushalte, Wohnviertel und Gemeinden

Die Installation von Solaranlagen auf Gebäudedächern ist in den letzten Jahren immer einfacher und günstiger geworden. Entsprechend profitieren mittlerweile immer mehr Haushalte, Unternehmen und Gemeinden von der eigenen Stromerzeugung.

Für die Eigentümer gestaltet es sich bisher allerdings noch als herausfordernd, den vollen Nutzen aus der Stromproduktion zu ziehen: Der Verkauf von Strom, der nicht verbraucht wird, ist angesichts sinkender Einspeisevergütungen nicht unbedingt die beste Option. Zudem produziert Photovoltaik (PV) nur tagsüber Energie.

Ist man ausser Haus oder wird zeitweise weniger Strom benötigt, wird dieser bei einer Einspeisung ins Netz gegen geringe Vergütung eigentlich verschwendet – zusätzlich kann es sogar zu Kürzungen kommen. Ohne passenden Energiespeicher muss abends, nachts und morgens benötigte Energie teils zu Spitzenpreisen hinzugekauft werden – angesichts der heutigen Preise eine nicht gerade ideale Situation.

Die Lösungen rund um das Thema Energiespeicher nehmen allerdings zu – und einige davon nutzen grünen Wasserstoff.

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Die Kraft des grünen Wasserstoffs: Das Phi Suea Haus

Das Phi Suea Haus wurde 2015 zum ersten autarken Mehrfamilienhaus der Welt, das mit einem wasserstoffbasierten sauberen Energiesystem betrieben wird.

Gebaut wurde es von Sebastian-Justus Schmidt, der 2004 – damals Software-Unternehmer – mit seiner Familie nach Thailand zog, um näher an seinen Kunden zu sein. Im gleichen Jahr wurde in Italien die Firma ACTA gegründet, die sich auf Brennstoffzellen und AEM-Elektrolyse konzentrierte. Einige dieser ACTA-Elektrolyseure, die grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom und Wasser erzeugen - wurden als Prototypen nun wenige Jahre später an das neu errichtete Haus der Familie Schmidt, das Phi Suea Haus, geliefert und werden dort bis heute für die Produktion von grünem Wasserstoff eingesetzt. Und so funktioniert es:

Sonnenkollektoren decken den Tagesbedarf an Energie, während überschüssiger Strom in ein hybrides Batterie-Wasserstoff-Energiespeichersystem geleitet wird. Blei-Säure-Gel-Batterien werden im ersten Schritt geladen und zum Ausgleich des täglichen (kurzfristigen) Bedarfs verwendet. Sind diese voll, wird der restliche überschüssige Strom in Wasserstoff für die längerfristige Energiespeicherung umgewandelt.

Steht die Solarenergie nicht mehr zur Verfügung (nachts oder bei zu starker Bewölkung), werden zunächst die Batterien geleert, bevor der grüne Wasserstoff durch eine Brennstoffzelle wieder in erneuerbaren Strom umgewandelt wird.

Dieser Prozess kann mit Enapter‘s Energy Management System Toolkit (EMS Toolkit) von überall aus gesteuert werden. Es ermöglicht auch die Integration, Automatisierung und Optimierung des gesamten Energiesystems. Das EMS-Toolkit verbindet das gesamte Haus mit dem IoT. Energieerzeugung, die Speicherung und den Verbrauch für eine optimale Energienutzung werden so miteinander verknüpft. Ein weiteres gutes Beispiel für einen solchen Einsatz bietet mittlerweile auch das Unternehmen Creo UK an.

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Erst der Anfang

Überzeugt vom Prinzip der AEM-(Anion Exchange Membrane)-Technologie und dem Konzept der Elektrolyse übernahm Sebastian das Unternehmen ACTA zwei Jahre später und gründete Enapter.
Enapter ist seitdem massiv gewachsen und expandiert weiter. Die in Pisa (Italien) gebauten Elektrolyseure werden mittlerweile in über 50 Ländern zur Produktion von grünem Wasserstoff eingesetzt.

Der aktuelle AEM Elektrolyseur EL 4.0 von Enapter hat sich dank seines kompakten Designs und seiner Plug & Play-Integration auch als nützlich für Heimanwendungen erwiesen. Durch ihn wird grüner Wasserstoff in schlüsselfertigen Energiespeicherlösungen verfügbar, die von Enapter Partnern wie Home Power Solutions (DACH-Region) entwickelt und vertrieben werden.

Eine gemeinschaftliche Zukunft

Neben grünem Wasserstoff für energieautarke Haushalte zeigt sich mittlerweile auch ein Trend in grüner Energie, Wärme und der Energieautarkie für Gemeinden. Die ersten Projekte in diesem Bereich findet man bereits in Europa bis in den Dschungel von Malaysia.

Mit der Weiterentwicklung der Technologie und des Fachwissens entstehen immer mehr Lösungen. Eine weitere ist z.B. InnovaHub District, das derzeit in den Niederlanden entwickelt wird. Dieses Energiekraftwerk für Wohnviertel wird dazu beitragen, das Energienetz auszugleichen. Mit überschüssigem Strom wird z.B. grüner Wasserstoff erzeugt. Über ein Energiemanagementsystem wird eine intelligente Bereitstellung von Wärme, Kälte und Strom auf der Grundlage von Prognosen für erneuerbare Energien, des Bedarfs der Bewohner und der saisonalen Speicherung gewährleistet.
Mittlerweile suchen auch immer mehr Gemeinden und Haushalte nach nachhaltigen Energielösungen und -systemen, die nicht von fossilen Brennstoffen und schwankenden Energiepreisen abhängig sind und einige leisten bereits heute wegbereitende Pionierarbeit.

Wir sind daher fest davon überzeugt: die Zukunft liegt in der dezentralen Produktion von grünem Wasserstoff.

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Joe Dodgshun
brand storytelling, Enapter GmbH